Eine der wichtigsten Beobachtungen, die ich den vergangenen Jahren gemacht habe, ist dass einige meiner Coaching-Teilnehmer nach Aufnahme meines Trainings ein hervorragendes erstes Semester hinlegen und durch die Bank in allen Klausuren eine Eins schreiben, dann aber im nächsten Semester manchmal nicht mehr ganz so stark dabei sind, wie zuvor. Und das einen bestimmten Grund. Denn wenn auch du im neuen Semester richtig durchstarten willst, dann solltest in den Semesterferien das tun, was wahre Einserkandidaten machen.
Erfolg im Studium wird von deinen Gewohnheiten bestimmt
Dein Erfolg im Studium ist nur das Ergebnis von dir etablierter Prozesse, sprich deiner Gewohnheiten. Wenn du daran gewohnt bist, jede Vorlesung abends noch kurz nachzubearbeiten, dann wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreicher in der Prüfungsphase sein, als jemand, der dies nicht tut. So weit, so gut.
Es ist schwer diese Gewohnheiten zu etablieren, aber sobald sie einmal da sind, führen sie zwangsläufig früher oder später zum gewünschten Erfolg. Warum tritt dann aber bei vielen Studierenden das Phänomen auf, dass sie in einem Semester nur Topnoten abräumen, sich im nächsten Semester dann wiederum aber nur im Mittelfeld befinden?
Der Grund ist ganz einfach: Ein Mangel an Routine zerstört eben diese.
Die guten Gewohnheiten, wie z.B. frühes Aufstehen, regelmäßiges Lernen in der Bibliothek etc., die du dir während deines Semesters angewöhnt hast, gehen vor die Hunde, sobald du in der vorlesungsfreien für mehrere Wochen oder gar Monate aus deinem etablierten Rhythmus herausgerätst und den Takt verlierst.
Wenn du also im letzten Semester eine tägliche To-Do-Liste geführt und diese über die Semesterferien aufgegeben hast, dann wird es dir schwer fallen, diese Gewohnheit im nächsten Semester wieder neu aufzunehmen. Dies gilt für alle Gewohnheiten, die du im vergangenen Semester etabliert und in der Zwischenzeit schleifen gelassen hast.
Auf Sparflamme weiterlaufen lassen
Die Lösung für dieses Problem ist einfach: Es ist deutlich schwerer, eine verloren gegangene Gewohnheit neu zu etablieren, als eine bestehende Gewohnheit auszuweiten!
Konkret heißt dass für dich, dass du während der vorlesungsfreien Zeit, in der du es tatsächlich etwas langsamer angehen lassen kannst, einfach das Ausmaß deiner Erfolgsroutinen zurückfährst, diese jedoch nie ganz aufgibst. Du lässt also quasi alles auf Sparflamme weiterlaufen!
Anstatt dich zum Beispiel jeden Tag für 2 Stunden an den Schreibtisch zu setzen, um Fachbücher zu wälzen, kannst du dich einfach für 20 Minuten täglich dort hinsetzen und etwas Angenehmeres lesen. Die Hauptsache ist, dass dein Körper merkt, dass eine bestehende Routine beibehalten wird. Wenn es dann wieder darum geht, diese auszuweiten, wirst du nicht diesselben inneren Widerstände dagegen spüren, die hättest, wenn du wieder von Null starten würdest.
Dabei handelt es sich quasi um ein universelles Erfolgsprinzip, dass sich auf nahezu alle Bereiche deines Lebens anwenden lässt.
Noch einmal zur Wiederholung: Es ist leichter, eine kontinuierlich bestehende Gewohnheit beliebig zu intensivieren, als dieselbe Gewohnheit jedes Mal neu zu etablieren.
Wenn du regelmäßig Sport machst, dann wirst du dieses Phänomen bereits zur Genüge kennen. Du kannst noch so regelmäßig ins Fitness-Studio gegangen sein – sobald du aus irgendeinem Grund einmal für zwei Wochen diese Routine aufgebrochen hast, erfordert es echte Willenskraft, wieder jeden zweiten Tag trainieren zu gehen.
Dasselbe gilt für’s Studium. Du solltest also in diesen Semesterferien darauf achten, die guten Gewohnheiten, die in der letzten Klausurenphase zu deinem Erfolg beigetragen haben, beizubehalten – auch wenn es nur ein Bruchteil von dem umfasst, was du vorher getan hast.
Viel Erfolg damit!