Teamwork und Kommunikation macht gerade in höheren Semestern, in denen sich die Reihen im Studiengang aufgrund harter Prüfungen allmählich lichten und sich der Fokus mehr und mehr auf Gruppenarbeiten richtet, einen Großteil des Studiums aus. Deine Fähigkeiten, Einfluss auf die Taten und Entscheidungen deiner Kommilitoninnen und Kommilitoninnen zu nehmen, ist zum Beispiel in Gruppenarbeiten entscheidend dafür, mit welchen Noten zu am Ende nach Hause gehst.
Du weißt dies vielleicht noch nicht, aber deine nonverbale Kommunikation spielt eine große Rolle dabei, wie überzeugend du im Alltag auf andere wirkst.
Ja, du hast richtig gelesen: deine Körpersprache, deine Bewegungen, deine Stimmführung, Berührungen und das bewusste Spiel mit dem Aufbau bzw. Abbau von Distanzen zwischen dir und deinem Gegenüber sind von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, das Verhalten deiner Teammitglieder subtil zu steuern.
Hier sind 9 nonverbale Tricks, mit denen du deine Überzeugungskraft und Ausstrahlung im Studium massiv steigern kannst:
1. Berührungen:
Es gibt unzählige Studien darüber, die die Macht der Berührung und ihren Einfluss auf deine Fähigkeit, andere von dir und deinen Ideen zu überzeugen, belegen. So wurde zum Beispiel herausgefunden, dass in einem Restaurant leichte Berührungen des Kunden durch dessen Kellnerin dafür sorgen, dass dieser signifikant spendabler beim Trinkgeld ist, als ein Kunde, zu dem keine persönliche Basis durch das Durchdringen der eigenen, privaten Körperzone aufgebaut wurde. Gerade im Umgang mit deinen Kommilitoninnen und Kommilitonen kann zum Beispiel ein freundschaftliches Schulterklopfen vom Gegenüber unterschwellig als Dominanzgeste registriert werden, der man sich unterbewusst unterordnet. Starke Führungspersonen berühren ihre Umwelt häufiger als normale Menschen.
2. Spiegeln der Körpersprache:
Nachweislich steigen die Chancen eines Bewerbers innerhalb eines Job-Interviews dadurch, dass er die Körpersprache seines Gegenübers imitiert. Das Spiegeln der Mimik und Gestik einer anderen Person löst bei dieser das Gefühl von gegenseitiger Bezogenheit aufeinander aus. Die Wirkungsweise ist einfach: wir mögen Menschen, die so sind wie wir und die uns verstehen. Dies beginnt schon bei der Körpersprache. Und wen wir mögen, auf dessen Rat und Meinung hören wir eher, wenn wir Entscheidungen treffen. Bewusstes Spiegeln erlaubt dir also, besser mit deinen Kommilitoninnen und Kommilitonen auf eine Wellenlänge zu kommen!
3. Lächeln, lächeln, lächeln :-)
Das ausgiebige Anlächeln anderer Personen steigert deutlich den positiven Eindruck, den diese von dir haben. Ein Lächeln bringt dich in vielen Situationen weiter, in denen dir sonst vielleicht Türen versperrt bleiben. Es ist zwar keine Wunderwaffe, sorgt aber dafür, dass du eine positive Ausstrahlung hast, die wiederum kritisch dafür ist, andere Leute von dir und deinen Ideen zu überzeugen.
4. Starker Blickkontakt
In dem Sekundenbruchteil, indem sich Menschen zum ersten Mal in die Augen sehen, findet in deren Unterbewusstsein ein kleiner Kampf um den Hoch- bzw. Tiefstatus in der jeweiligen Situation statt. Sprich, eine Person ordnet sich subtil der anderen unter. Dies entzieht sich im betreffenden „Augenblick“ zwar unserer bewussten Wahrnehmung, trotzdem registrieren wir es irgendwie in unserem Hinterkopf, wer sich in diesem Moment mehr herausnehmen darf, als andere. Wer zuerst wegsieht, verliert. Dementsprechend ist es wichtig, bewusst den eigenen Blickkontakt zu trainieren und diesen einmal für einen Augenblick länger zu halten, als eigentlich notwendig wäre. Wenn du es dann noch schaffst, mit etwas Übung vor dem Spiegel minutenlang aufs Blinzeln zu verzichten, dann wirst auch du bald mit diesem durchdringenden Blick gesegnet sein, den zum Beispiel Steve Jobs bewusst als Stilmittel eingesetzt hat, um in bestimmten Situationen seinen Willen durchzusetzen.
5. Lehne dich bewusst ins Gespräch hinein und hinaus
Menschen, die sich in ein Gespräch hineinlehnen wirken überzeugender als solche, die dies nicht tun. Kombiniere dies mit einer offenen Körperhaltung, d.h. unverschränkten Armen und Beinen, und wende dich deinem Gegenüber voll zu, wann immer du mit ihm argumentierst. Dies schafft Nähe und Familiarität. Du kannst aber auch bei deinem Gegenüber bewusst diesem Gefühl von tiefem Verständnis und gegenseitigem Bezug aufeinander einen kleinen Dämpfer verpassen, indem du die Distanz zwischen euch erhöhst oder dich ein klein wenig körperlich von dieser Person abwendest. Dies kannst du zum Beispiel als Stilmittel einsetzen, um einem Gegenüber subtil das Gefühl zu geben, nicht einverstanden mit dessen Vorschlag zu sein. Meistens lenkt ein Teammitglied in so einer Situation plötzlich unterbewusst wieder ein, nur um das gute Gefühl von zuvor wiederherzustellen.
6. Suche eine mächtige Position im Raum
Es gibt gewisse Positionen im Raum, mit denen mehr Machtanspruch einhergeht, als mit anderen. Der Grundsatz lautet: sorge dafür, dass du mit dem Rücken zur Wand sitzt oder stehst und dabei die Tür immer Blick hast. Wenn du kannst, dann sitze außerdem immer am Kopfende eines Tisches, um alle Teilnehmer genau im Auge zu haben. Der archaische Hintergrund hierfür ist, dass du somit in der starken und verantwortungsvollen Position bist, als erster auf „potenzielle Angreifer“ reagieren zu können. „Steinzeit-Reflexe“ dieser Art spielen in unserer nonverbalen, unterbewussten Kommunikation auch heute noch eine große Rolle. Übernimm subtil die Position eines „Stammesanführers“ und genau diese wird dir unterbewusst von anderen zugeschrieben werden.
7. Kleider machen Leute
Bestimmte Klamotten sind in unserer Gesellschaft unterbewusst mit bestimmten Merkmalen konnotiert. Es spricht also nichts dagegen, zu einer Besprechung der eigenen Gruppenarbeit ausnahmsweise einen Tick seriöser gekleidet zu erscheinen, als sonst. Dies vermittelt bei allen anderen unterbewusst den Eindruck von Kompetenz, was wiederum Wunder für Steigerung deiner Überzegungskraft wirkt.
8. Rede schneller
Menschen werden von Emotionen eher bewegt, als von stichhaltigen Argumenten. Kombiniere beides, in dem du bewusst ein wenig schneller sprichst, als sonst. Dies sorgt dafür, dass du sofort emotionaler kommunizierst, als vorher. Außerdem sorgt ein stärkerer Sprachfluss dafür, dss Argumentationsketten schlüssiger klingen, weil diese nicht simultan hinterfragt werden können.
9. Unterstütze deine Argumente durch Handbewegungen
Verwende aktiv Handbewegungen und Gesten, um die Aufmerksamkeitsspanne deiner Teammitglieder aufrecht zu erhalten und Überzeugungskraft subtil zu steigern. Studien haben gezeigt, dass Menschen sich an verbale Nachrichten wesentlich besser erinnern können, wenn diese von einer unterstützenden Geste begleitet werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren dieser kleinen nonverbalen Tricks!
P.S: Selbst Professoren sind unterbewusst gegen diese Art der Kommunikation nicht gewappnet. Dir fällt bestimmt die ein oder andere Situation ein, in der es vielleicht sinnvoll wäre, ein wenig hiermit zu experimentieren.