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Wie du für dich selbst den perfekten Ort zum Lernen findest

Eine Frage, die im Rahmen meiner Coachings immer wieder aufgeworfen wird, ist die nach der perfekten Lernumgebung. Vielen Studentinnen und Studenten fällt es anscheinend schwer, einen Ort zu finden, an dem sie vollkommen ungestört und vor allem hochkonzentriert lernen können. Doch bevor man sich auf die Suche nach diesem magischen Ort begibt, sollte man sich erst einmal klar machen, was den richtigen Lernort eigentlich ausmacht.

In meinen Augen besteht die perfekte Lernumgebung aus drei Komponenten, mit denen du unbedingt experimentieren musst:

  1. Die Form der Arbeitsumgebung
  2. Der Grad der Isolation
  3. Der Geräuschpegel

Um wirklich erfolgreich zu werden, musst du für dich selbst herausfinden, wie diese drei Faktoren beschaffen sein müssen, damit du dich wohl und vor allem hochkonzentriert fühlst.

Beim Lernort handelt es sich schlicht und einfach um den konkreten Platz, an dem du dich hinsetzt (oder sogar hinstellst), um dich mit der zu erlernden Materie zu befassen. Dieser bestimmt jedoch im Wesentlichen, wie die besagten drei Faktoren beschaffen sind. Hierfür gibt es unzählige Möglichkeiten: dein Zimmer im Wohnheim, die Küche, die Bibliothek, ein Starbucks, ein freier Kursraum, die Mensa oder ein netter Ort draußen im Freien.

Die Beschaffenheit der Arbeitsumgebung

Beim Typ der Arbeitsumgebung handelt es sich um den konkreten Aufbau des Arbeitsplatzes und die dir dort zu Verfügung stehenden Ressourcen. Hier sind nur einige Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du den perfekten Lernort für ein bestimmtes Fach suchst:

Bedenke all diese unterschiedlichen Aspekte im Vorfeld, bevor du dich konkret irgendwo hinsetzt, um zu lernen. Dann, wenn du die Kriterien für den perfekten Ort entwickelt hast, finde heraus, welcher Arbeitsplatz in deiner erweiterten Umgebung all diesen Ansprüchen genügt.

Der Grad der Isolation

Dieser Aspekt lässt sich auf eine einfache Frage reduzieren: „Wieviel Ruhe habe ich an dem betreffenden Lernort?

Mit ihr geht aber gleich eine andere Frage einher, nämlich wieviel Ruhe du tatsächlich benötigst, um konzentriert zu sein. Ich zum Beispiel komme mit absoluter Stille beispielsweise überhaupt nicht klar und benötige ein gewisses „Hintergrundrauschen“, um richtig produktiv zu werden.

Es kann für dich zum Beispiel der Fall sein, dass du dann am besten Arbeiten kannst, wenn du für dich alleine eingesperrt in einem kleinen Raum bist und so tust, als ob die ganze Welt außerhalb deines stillen Kämmerleins nicht existiert.

Auf der anderen Seite kann es jedoch auch sein, dass das Lernen bei dir am besten in einer Gruppe funktioniert oder dass du zumindest zwischendurch offene Fragen am liebste ad hoc mit deinen Kommilitoninnen und Kommiltionen klärst. In diesem Fall wäre die Bibliothek vielleicht ein geeigneter Ort für dich.

Der notwendige Grad der Isolation ist selbstverständlich eng mit der Arbeit verbunden, mit der du gerade beschäftigt bist. Ich zum Beispiel schreibe diesen Artikel gerade auf meinem Laptop in unserem örtlichen Starbucks, weil ich bewusst auf der Suche nach Inspiration für einen neuen Artikel war und hier immer gute Ideen habe. Außerdem kommt das eben erwähnte „Hintergrundrauschen“ eines belebten Cafes meiner Konzentrationsfähigkeit zugute.

Wenn ich hingegen in meiner Lerngruppe ein schwieriges Thema gemeinsam angehen will, dann bevorzuge ich es, zu viert oder zu fünft alleine in einem freien Kursraum zu arbeiten. Dort haben wir nicht nur unsere Ruhe, sondern auch Ressourcen wie Tafeln oder Beamer, die gerade zur Visualisierung von Lerninhalten in Gruppen hervorragend geeignet sind.

Der Geräuschpegel

Schlussendlich hängt es auch sehr stark von der Läutstärke und der Art der Umgebungsgeräusche ab, wieviel du wirklich erledigt bekommst. Für mich ist ein produktives Murmeln im Hintergrund, das Umblättern von Buchseiten und das leise Klappern von Laptoptastaturen einer Bibliothek wirklich ideal.

Vielen Studierenden hilft es auch, beim Lernen Musik zu hören. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich durch Musik selbst beim Lernen einen hochkonzetrierten Zustand zu induzieren. Manche Menschen bevorzugen hierfür klassische Musik, manche brauchen einen leichten Beat, um den richtigen Fluss zu finden, und wieder andere hören sich Tapes mit Regengeräuschen oder dem Rauschen von Gebirgsbächen an.

Auch hier gilt wieder: es ist alles eines Frage des Experimentierens. Du musst bewusst für dich selbst herausfinden, was funktioniert und (vor allem) was nicht!

Wichtig ist nur, dass du dich nicht damit abfindest, einfach „nicht gut lernen“ zu können, sondern so lange deine Herangehensweise variierst, bis du für dich die optimale Lösung gefunden hast. Das gilt nicht nur für den perfekten Lernort, sondern auch für deinen gesamten Lernprozess im Studium!