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Wieso du dich nicht zu sehr auf einen Lebensbereich fokussieren solltest

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Menschen tendieren dazu, stets das zu tun, was sie am besten können. Der Kraftsportler fokussiert sich auf seinen Körper und seine Gesundheit. Der Selfmade-Millionär fühlt sich in der unternehmerischen Welt wohl. Für den extrovertierten Lebemann stehen soziale Kontakte im Vordergrund. Wer könnte es ihnen verübeln?

Talent, Erfolg und Interesse in und an einem Lebensbereich gehen oft miteinander einher. Es steht jedem frei, sich Schwerpunkte zu setzen und sein Leben so zu leben, wie er oder sie es eben für richtig hält. An sich ist daran auch gar nichts Schlechtes. Doch es passiert allzu oft, dass jemand, der sich für lange Zeit auf ein- und denselben Lebensbereich konzentriert, langfristig ausbrennt, sich auf der Stelle bewegt, Dinge vernachlässigt, denen er sich rechtzeitig hätte widmen sollen.

Die Balance finden

Steht die eigene Karriere zu sehr im Vordergrund, so kommt oft die Familie zu kurz. Wer nur auf neue Bekanntschaften und soziale Kontakte aus ist, dessen Leistungen gehen in der Schule oder Universität schnell in den Keller. Wer sich hingegen nur stur auf ein berufliches Projekt fokussiert, vernachlässigt vielleicht die eigene Fitness und Gesundheit.

Es gibt viele Möglichkeiten, das zu beschreiben, was solchen Leuten fehlt. „Work-Life-Balance“ trifft es relativ gut. „Gesunde Abwechslung“, „Ausgeglichenheit“, oder „Ausgewogenheit“ vielleicht auch. Aber was ist die Moral von der Geschichte? Dass man sich keinen Fokus, keinen Lebensschwerpunkt setzen sollte?

Falsch! Denn das Gemeine ist, dass man in einem Lebensbereich umso erfolgreicher ist, je stärker man sich auf diesen konzentriert. Es ist unmöglich, immer alle Belange im Blick zu haben – das ist aber auch gar nicht notwendig. Du kannst und solltest dir im Leben einen Fokus setzen – du musst nur bereit sein, ihn von Zeit zu Zeit zu verschieben.

Was recht simpel klingt, ist in der Praxis oftmals gar nicht so einfach. Insbesondere wenn du zu den Menschen gehörst, die sich bereits sehr lange auf ein und den selben Lebensbereich (also Beruf, Gesundheit, Studium, Finanzen oder Sozialleben) fokussiert haben. Schnell wird aus mittelfristigem Einsatz eine lebenslange Bürde.

Ich möchte dir im Folgenden erklären, wie du so etwas vermeidest, wieso du regelmäßig deinen Fokus verschieben solltest, wie du das am besten machst und welche Schwierigkeiten dir dabei begegnen werden.  Zuallererst ist es dafür notwendig, zu ermitteln, wie es zu einem solchen langfristigen Mangel an Ausgeglichenheit kommt.

1. Man tut gerne das, worin man gut ist:
Wie eingangs erwähnt, verlassen sich viele Menschen lieber auf Talent und vergangene Erfolge, als sich multiple Ziele zu setzen.

2. Man ist an einen bestimmten Arbeitsaufwand gewöhnt:
Die Zeit und Energie, die man investieren muss, um im Berufsleben erfolgreich zu sein, unterscheidet sich von dem benötigten Einsatz in einer Beziehung oder beim Sport. Die Menge an Arbeitsaufwand im Verhältnis zur Belohnung können so unterschiedlich sein, dass einige Lebensbereiche attraktiver erscheinen als andere.

3. Verleumdung:
Es ist leichter, Probleme zu umgehen als sich ihnen zu stellen. Redest du dir selbst nur lange genug ein, dein Beziehungsleben, deine finanzielle Situation, deine Gesundheit seien in bester Ordnung – auch wenn der jeweilige Zustand noch so desaströs ist – wird dich dein Gewissen nicht daran hindern, einfach das zu tun, was du am liebsten tust.

4. Der Laufband-Effekt:
Ein wichtiges Projekt im Berufsleben zu meistern, kann dir zum Aufstieg verhelfen, womit allerdings auch mehr Druck und Verantwortung einhergehen: Dein Laufband wird immer schneller. Dir fehlt ein logischer Zeitpunkt um deinen Fokus zu verändern, wenn deine Ziele in einem Lebensbereich verschwimmen, ineinander übergehen oder sich nahtlos aneinanderreihen – doch irgendwann musst du vom Laufband abspringen.

5. Die Macht der Gewohnheit:
Wenn deine tägliche Routine und deine ganze Denkweise nur darauf ausgerichtet ist, Einsen zu schreiben, beim anderen Geschlecht erfolgreich zu sein oder dein Einkommen zu verdoppeln, hält dich deine eigene Gewohnheit davon ab, ein Leben in Balance zu führen.

Die meisten dieser möglichen Gründe haben eines gemeinsam: Je länger du dich bereits auf nur einen Lebensbereich konzentriert hast, desto schwerer fällt es dir, davon loszukommen. Ist dein Leben ein Desaster, ausgenommen deine Karriere, so ist es enorm verführerisch, sich weiter auf diese Karriere zu konzentrieren und die Katastrophe drum herum zu ignorieren.

Gleichzeitig aber wäre es kontraproduktiv, deinen Fokus zu schnell und zu oft zu verändern. Kurzzeitige Schwerpunkte sind etwas Gutes, sind sogar notwendig, um deine Ziele zu erreichen und erfolgreich zu sein – aber nur in einem Zeitrahmen von 6 – 18 Monaten. Wenn du bereits drei bis fünf Jahre auf dem selben Pfad feststeckst, ohne dich von einem bestimmten erklärten Ziel loszusagen, wird es sehr viel schwerer werden , wieder zur Ausgeglichenheit zurückzufinden.

Den Fokus verschieben

Es wird dir deutlich leichter fallen, deinen Fokus zu verschieben, wenn du es regelmäßig tust. Ich selbst habe mir angewöhnt, mich alle 6-8 Monate auf einen neuen Lebensbereich zu fokussieren. In diesem Zeitraum setze ich mir Deadlines und Meilensteine und versuche, möglichst viel von dem zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe.

Wieso möglichst viel, und nicht alles? Das liegt daran, dass man nie so ganz weiß, wie viel Zeit man benötigt, um seine Ziele zu erreichen. Ich mache einen Fokuswechsel aber nicht von meinen Zielen abhängig, sondern von der Zeit, die mir bleibt. Außerdem kann es vorkommen, dass ich mir sehr langfristig Meilensteine gesetzt habe, die man in 6 – 8 Monaten möglicherweise gar nicht erreichen kann. Auch wenn ich diese nicht völlig aus den Augen lasse, sobald ich meinen Fokus verschiebe, so ist ein regelmäßiger Wechsel doch notwendig, um andere Lebensbereiche nicht zu sehr zu vernachlässigen.

Das perfekte Beispiel ist hier ein arbeitsbedingter Umzug in eine andere Stadt. Es wäre vernünftig, sich in den ersten Monaten auf das Sozialleben zu konzentrieren, um nicht völlig ohne Freunde und Bekannte dazustehen. Aber auch wenn du dir nach 8 Monaten vielleicht noch keinen Freundeskreis aufgebaut hast, der deinem Alten nahe kommt, so wäre es doch an der Zeit, deinen Fokus mal wieder auf die Arbeit zu richten – sonst wäre der Umzug möglicherweise völlig umsonst gewesen!

Eine große Schwierigkeit bei einem Fokuswechsel besteht darin, dass wir uns nach Abschlüssen sehnen. Insbesondere wenn du viel mit To-Do-Listen etc. arbeitest, wird es dir schwerfallen, laufende Projekte zurückzustellen und dich auf einen anderen Lebensbereich zu konzentrieren.  Im Normalfall ist es auch deutlich angenehmer, nach einem erreichten Meilenstein neues Feld zu beackern. Nichtsdestotrotz solltest du dich nicht zu sehr an deinen Zielen festklammern. Es ist oftmals vernünftiger, einzelne Projekte nicht anzugehen, als ganze Lebensbereiche zu vernachlässigen.

Ein Fokuswechsel bedeutet außerdem ja auch nicht, alles stehen und liegen zu lassen und sich völlig neuen Beschäftigungen zu widmen – oder gar Ziele aufzugeben, die du in einem längeren Zeitraum hättest erreichen können. Du machst ja auch nicht mit deinem Partner Schluss und setzt deine Kinder auf die Straße, nur weil du dich vom Beziehungs- und Familienleben Richtung Arbeit weiterbewegst.

Das große Ganze im Blick behalten

Seinen Fokus zu verändern, bedeutet nicht, seine Ziele aufzugeben. Es bedeutet nur, klug genug zu sein, nach einer angemessenen Menge an investierter Zeit etwas Distanz zu gewinnen und sich einem anderen Bündel an Zielen zu widmen. Angenommen, du hast zwei Ziele, die du gerne erreichen möchtest. Sollte es doch dann nicht letzten Endes egal sein, wenn du dich erst wie in einer Art Kreislauf dem einen und nach je 6 – 12 Monaten wieder dem anderen Ziel widmest?

Solche Kreisläufe optimieren nicht nur deine Lebensbalance, sie verhelfen dir auch zu größerer Produktivität. Es passiert schnell, dass du innerlich abstumpfst wenn du dich den schlechten Denkangewohnheiten hingibst, die aus einer Besessenheit für ein bestimmtes Ziel, einen bestimmten Lebensbereich resultieren. Ab und an etwas Distanz zu gewinnen und dich neuen Herausforderungen zu stellen kann dir hingegen zu neuen Einsichten verhelfen, sodass du mit neuen Ideen an deine alten Ziele herangehen kannst, sobald du deinen Fokus zurückverschiebst.

Ein ideales Negativbeispiel hierfür liefert hier der Charakter Walter White aus „Breaking Bad“, der sich im Verlauf der Serie so sehr auf seine Karriere als Drogenkoch versteift, dass er sich von seiner Familie, der zuliebe er eigentlich mit seinen kriminellen Machenschaften begonnen hatte, immer weiter entfremdet. Weniger krasse Beispiele, für allem für den klassischen Fall „Beruflicher Erfolg zugunsten von familiärer Disharmonie“ finden sich auch in der realen Welt an allen Ecken und Enden. Von deinem Studium geht diesselbe Gefahr aus, wenn du dich zu sehr darauf versteifst!

Überlege dir also, ob es in deinem Leben möglicherweise einen Bereich gibt, auf den du dich in der Vergangenheit zu sehr und/oder zu lange versteift hast. Denke immer daran: Kurzfristig bringt dich Balance im Leben nicht weiter, ein klarer Fokus hingegen steigert deine Produktivität. Langfristig aber verkehren sich diese Effekte ins Gegenteil: Besessenheit lässt dich im Kreis rennen, Balance hingegen wird zu einer Chance für einen Ausweg.

Setze dir einen klaren Fokus, entscheide, wann die Zeit für einen Wechsel reif ist und vor allem: Gestalte dein Leben interessant und abwechslungsreich.

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7614 mal gelesenZuletzt bearbeitet Montag, 28. Juli 2014 22:17
Über den Autor Andy hat Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre studiert und 2014 sein Masterstudium mit Auszeichnung beendet. Er ist als Executive Coach bei einserkandidat.de tätig und hat bereits über 750 Teilnehmer in seinen Intensiv-Trainings gecoacht, sowie über 32.157 Studenten via E-Mail-Coaching zu ihrem akademischen Durchbruch verholfen.

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  • Yasemin

    Ich glaub, das ist bisher mein Lieblingsartikel. Vielen Dank! Vor allem das mit dem Laufband-Effekt wa mir zwar intuitiv klar, aber das Gleichnis mit dem Laufband ist natürlich einleuchtender.

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