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Wie „Selbsterfüllende Prophezeiungen“ deine Noten im Studium beeinflussen

Du hast zwar gelernt, aber du weißt jetzt schon, dass diese eine Prüfung nicht gut ausgehen kann. Und tatsächlich, genau wie du vermutet hast, läuft alles schief und du kannst von Glück sagen, dass du  vielleichtnoch gerade so bestanden hast. Was hier passiert ist, wird in der Psychologie eine selbsterfüllende Prophezeiung genannt. Und wenn du nicht weißt, wie du mit diesem Phänomen im Studium umgehst, dann stehen dir harte Zeiten bevor!

Selbsterfüllende Prophezeiungen

Was steckt hinter diesem Begriff? Er besagt, dass etwas, das wir erwarten oder befürchten, dazu neigt, auch wahr zu werden!

Wer sich für einen Pechvogel hält, wird höchstwahrscheinlich auch überdurchschnittlich häufig Pech haben. Wer meint, er sei ein Versager, der wird auch in seinem Leben auch nicht viel erreichen.

Entdeckt wurde das Prinzip der Selbsterfüllenden Prophezeiung bereits in den 60er-Jahren.

Robert Rosenthal und Leonore Jacobson täuschten in einem Experiment Lehrern an Grundschulen vor, dass ein Teil ihrer Schüler über ein „enormes Entwicklungspotenzial“ verfüge. Ein Jahr später überprüften sie erneut die Intelligenz der besagten Kinder und siehe da, diese waren laut den Tests tatsächlich „deutlich intelligenter“ geworden. Das Ergebnis ist deshalb so erstaunlich, weil die Schüler vollkommen zufällig ausgewählt worden waren.

Allein der Glaube der Lehrer, dass sie es mit besonders klugen Kindern zu tun hatten, führte dazu, dass diese scheinbar intelligenter wurden. Und zwar auf Grund einer sehr einfachen Tatsache: die Lehrer hatten diese Schüler schlichtweg besser behandelt. Sie hatten sich stärker um sie bemüht, waren geduldiger im Umgang mit ihnen und hatten ihnen mehr positives Feedback zukommen lassen!

Wie unsere Erwartungen unser Verhalten beeinflussen

Selbsterfüllende Prophezeiungen haben also nichts mit Esoterik, Karma und sonst irgendeinem Hokuspokus zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Tatsache, dass unsere Erwartungen unser Verhalten beeinflussen.

Die Prophezeiungen treten ein, weil sich das Verhalten unwillkürlich nach ihnen ausrichtet.

Was passiert also, wenn du dich selbst für dumm und unfähig hältst?

Unbewusst wirst du dich so verhalten. Das heißt, du gehst vielleicht nur halbherzig an deinen Prüfungsstoff heran, weil du von vorne herein nicht glaubst, große Chancen zu haben. Oder du gibst beim kleinsten Zeichen von Schwierigkeiten sofort auf. „Eigentlich wusste ich ja von vornherein, dass das nichts werden kann.“

Du kannst deinem Glück also selbst im Wege stehen und zwar allein dadurch, was du denkst.

Warum es besser ist, ein Optimist zu sein

Und das geht noch weiter. Denn auch nach einem Erfolg oder Misserfolg bestimmen deine Gedanken deine weiteren Gefühle und Handlungen.

Wenn du eine Klausur vergeigst, hast du die Möglichkeit, die Schuld für deinen Misserfolg in dem strengen Dozenten oder den unmöglichen Prüfungsaufgaben zu sehen. Vielleicht glaubst du auch, dass du zu wenig für die Klausur gelernt hast. In jedem Fall muss das dich nicht weiter belasten und du musst dich auch nicht schlecht deswegen fühlen. Bei der nächsten Klausur wirst du einfach mehr lernen oder diese findet eh bei einem anderen Dozenten statt und dann sieht die Sache sowieso ganz anders aus.

Glaubst du aber, dass deine Dummheit schuld an dem Klausurdebakel ist, dann ist das etwas, dass sich nicht so leicht ändern lässt und das auch in der nächsten Situation Bestand hat. Warum solltest du dann überhaupt noch lernen? Du kannst es ja eh nicht und wirst es immer wieder vergeigen. Dieses Erklärungsmuster ist übrigens nicht umsonst einer der Hauptgründe für die Entstehung von Depressionen.

“Fake it till you make it”

Du hast also gesehen, dass es unglaublich viel ausmacht, wie du über dich und bestimmte Situationen denkst. Hältst du dich von vorneherein für unfähig, senkt das deine Motivation, verschlechtert deine Stimmung und wird höchstwahrscheinlich auch zu Misserfolg führen.

Dieselben Effekte stellen sich ein, wenn du nach einem misslungenen Ergebnis daran glaubst, dass es deiner eigenen Unfähigkeit und Dummheit zuzuschreiben ist.

Aber das Ganze funktioniert natürlich auch in die andere Richtung.

Im Rahmen einer Studie aus Illinois [1] ließ man Versuchspersonen eine Reihe von Aufgaben lösen, die Reaktionsvermögen und Konzentration erforderten. Eine Gruppe wurde in einen Arztkittel gesteckt, die andere trug Alltagskleidung. Bei den anschließenden Aufgaben machten die Teilnehmer im weißen Kittel wesentlich deutlich weniger Fehler.

Warum? Weil sie den Arztkittel mit Kompetenz verbanden und ihr Verhalten dementsprechend ausrichteten. Der Grundsatz: „Always dress for the job you want, not the one you have” macht also durchaus Sinn.

Unsere Gedanken können sogar Körpervorgänge, biologische und chemische Prozesse steuern. Der ultimative Beweis dafür ist der Placebo-Effekt. Schmerzen können alleine dadurch verschwinden, dass Menschen glauben, ein wirkungsvolles Schmerzmittel zu erhalten, wenn sie in Wahrheit nur eine gewöhnliche Zuckerpille schlucken.

Unterschätze niemals die Macht der Gedanken

Sie sind der Grund, warum Optimisten erfolgreicher (und glücklicher) sind als Pessimisten. Ein Optimist geht schlichtweg davon aus, dass ihm gute Dinge widerfahren werden. Er sieht Möglichkeiten, wo ein Pessimist nur Gefahren des Scheiterns erkennt. Auch im Angesicht von Herausforderungen und Krisen verliert ein Optimist nie die Hoffnung. Auf seine Erfolge ist er stolz; bei Misserfolgen erhöht er seine Anstrengungen.

In diesem Sinne versetzt der Glaube also tatsächlich Berge:

KLICK: Du kannst MEHR aus deinem Studium machen! [2]